Bildung
Land Brandenburg
Schon sehr frühzeitig waren in der Mark Brandenburg Bildungsstätten eingerichtet worden. Diese wurden allerdings anfangs von Klöstern betrieben. Erste Stadtschulen für die Söhne der Bürger sind ab dem Anfang des 14. Jahrhunderts in der Mark Brandenburg nachweisbar. Ab dem 16. Jahrhundert entstanden in der Mark herausragende Bildungsstätten. Zu diesen gehörte das Gymnasium Johannisthal, die Viadrina in Frankfurt/Oder oder die Forstakademie in Eberswalde. Im 20. Jahrhundert büßte Brandenburg seinen Ruf als Bildungs- und Wissenschaftsstandort zugunsten von Berlin ein. Nach dem 2. Weltkrieg bestanden in der Mark mehrere Hoch- und Fachschulen. Seit 1990 wurde der Wissenschafts- und Forschungsstandort Brandenburg neu belebt. Neben der wiederbelebten Viadrina sind die Landesuniversität Potsdam, die Universität in Cottbus und Senftenberg, die Technischen Hochschulen in Wildau und Brandenburg an der Havel sowie die Filmhochschule Potsdam herausragende Bildungsstätten.
Stadt Brandenburg an der Havel
Die Städte Brandenburg waren bereits im ausgehenden Mittelalter Standorte für Bildungseinrichtungen. Neben den Klosterschulen der Franziskaner und Dominikaner seit Ende des 13. Jahrhunderts entstand möglicherweise schon im 13. Jahrhundert am Katharinenkirchplatz auch eine Stadtschule für Bürger der Stadt. Erstmals wurde 1315 eine solche Schule in Brandenburg erwähnt. Alt- und Neustadt unterhielten Lateinschulen, aus denen später Bürgerschulen und Gymnasien hervorgingen. Eines der ältesten noch erhaltenen Schulhäuser in der Mark Brandenburg befindet sich am Gotthardtkirchplatz. Es wurde 1552 errichtet. Im 18. Jahrhundert gelangte die 1589 gegründete Saldernsche Schule zu einer landesweiten Bedeutung als herausragende Bildungseinrichtung.
Mit der 1704 durch König Friedrich I. gestifteten Ritterschule (seit 1804 Ritterakademie) gelangte Brandenburg erneut zu einem Ruf, überregional bedeutsame Bildungsstadt zu sein. Die Schule, die bis 1849 eine Standesschule war, bereitete die Söhne des preußischen Adels auf die Laufbahn in Staat und Militär vor. Das Lehrprogramm war sehr anspruchsvoll und erfüllte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Ansprüche einer höheren Bildungsanstalt.
Während der DDR-Zeit beherbergte die Stadt eine Medizinische Fachschule und seit 1981 eine militärische Ausbildungsstätte für Militärflieger. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen wurde die Stadt einem tiefgreifenden Strukturwandel unterworfen. Brandenburg an der Havel verlor seinen Status als Industrieansiedlung. Die Stadt entwickelte sich zu einem Gemeinwesen, das heute von Industrie, Handwerk, Verwaltung, Tourismus und Wissenschaft geprägt ist. Die 1992 in der vormaligen Offiziershochschule gegründete Fachhochschule Brandenburg bildet junge Menschen in modernen Technologien aus. 2016 erhielt die Schule den Status einer Technischen Hochschule, die sich der Lehre in den MINTFächern und in BWL widmet. Gegenwärtig sind an der Hochschule 2.700 Studierende eingeschrieben, die von mehr als 400 Lehrkräften und Verwaltungsmitarbeitern betreut werden.
2015 wurde in Zusammenarbeit mit der Charite und dem Klinikum Brandenburg die Medizinische Hochschule gegründet, die ihren Sitz in Brandenburg und Neuruppin hat. Dieses krönt die seit Langem bestehende Kooperation zwischen Charite und Klinikum, das als Lehrkrankenhaus fungiert.
Darüber hinaus verfügt die Stadt über eine große Zahl an Grundschulen, Gymnasien, OSZ, Sonderschulen sowie eine Volkshochschule.