Museen und Ausstellungen
Land Brandenburg
Das Land Brandenburg weist eine reiche Geschichte und Kultur auf. Widerspiegelung findet das in mehr als 300 Museen und Ausstellungen. Neben den Königsschlössern in Potsdam finden sich eine Vielzahl von Stadt- und Heimatmuseen, Heimatstuben, Freilichtmuseen, themenbezogenen Präsentationen und Kunstausstellungen sowie temporäre Ausstellungen.
Stadt Brandenburg an der Havel
Als älteste und über lange Zeit bedeutendste Stadt der Mark Brandenburg besitzt auch die Stadt verschiedene Museen, Ausstellungen und Sammlungen.
Von landesweiter Bedeutung ist das Archäologische Landesmuseum im Pauli-Kloster, das 2007 eröffnet wurde. Hier präsentieren sich 130.000 Jahre aus der Geschichte des Landes anhand von mehr als 10.000 Ausstellungsstücken, die bei Ausgrabungen zutage gefördert wurden. Besondere Höhepunkte sind die Sonderausstellungen und das Archäovent, zu dem altes Handwerk anschaulich präsentiert wird.
Das Städtische Museum im Frey-Haus in der Ritterstraße kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts stellte der Historische Verein seine Sammlung im Steintorturm aus. Da der Platz nicht mehr ausreichte, zog die Ausstellung 1923 in das Frey-Haus in der Hauptstraße um. Hier wird die Geschichte der Stadt präsentiert. Ein Schwerpunkt ist die Präsentation von Spielzeug, war doch die Stadt zwischen 1881 und 1992 einer der größten Hersteller von mechanischem Spielzeug. Die Spielzeugherstellung wird zukünftig einen umfangreicheren Platz einnehmen und im Gotischen Haus präsentiert. Daneben betreibt das städtische Museum auch die Ausstellung im Steintorturm. Hier wird in dem früheren Wehrturm die jahrhundertealte Schifffahrt auf der Havel dargestellt.
Das Dommuseum stellt die Geschichte des Bistums Brandenburg von der Gründung im Jahre 948 bis zur Auflösung im 16. Jahrhundert dar. Besonders sehenswert ist die Sammlung liturgischer Gewänder aus mehreren Jahrhunderten.
Die Stadt Brandenburg war über mehr als ein Jahrhundert bedeutender Wirtschaftsstandort. Einen Teil dieser Geschichte präsentiert das Industriemuseum, das seinen Sitz in der Halle des 1950 errichteten Stahlwerks hat. Anhand von originalen Werkzeugen zur Stahlherstellung kann dieser einst bedeutende Wirtschaftszweig anschaulich nachvollzogen werden. Ergänzt wird die Präsentation durch die BrennaborAusstellung. Brennabor war über Jahrzehnte der größte Betrieb der Stadt und einer der größten Produzenten von Kinderwagen und Fahrrädern in Europa. Historische Erzeugnisse, Dokumente und Fotos geben einen Einblick in die Produktion. Jährlich besuchen fast 20.000 Gäste das Museum. Weitere Ausstellungen sind das Straßenbahnmuseum, das Psychiatriemuseum, das Computermuseum, die Fischereiausstellung in Plaue und der Historische Hafen. Kein Museum im engeren Sinne ist das Slawendorf am Nikolaiplatz. Über fünf Jahrhunderte waren die Slawen die herrschende Völkerschaft im Havelland. Auf der Brandenburger Dominsel stand die Fürstenburg, von der weite Teile des Landes zwischen Elbe und Oder regiert wurden. Das Slawendorf ist eine originalgetreue Nachbildung einer slawischen Siedlung des 11. Jahrhunderts. Die Kunsthalle Brennabor in der Geschwister-Scholl-Straße präsentiert in Sonderausstellungen zeitgenössische Kunst und junge Künstler.
Brandenburg an der Havel ist nach dem 2. Weltkrieg neue Heimat für mehr als 15.000 Vertriebene und Flüchtlinge geworden. Diesen Prozess stellt die Heimatstube des Bundes der Vertriebenen dar.